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Rechenzentrum nach EN 50600

Mit der Veröffentlichung der neuen Rechenzentren-Norm DIN EN 50600: „Informationstechnik – Einrichtungen und Infrastrukturen von Rechenzentren“ liegt erstmalig eine europäische normative Grundlage für Rechenzentren und deren Planer, Betreiber und Kunden vor.

Die Norm beschreibt die Anforderungen an ein Rechenzentrum sowohl im Bereich der Einrichtung als auch in der Infrastruktur. Übergreifend werden Aspekte wie eine Risikoanalyse, Redundanzbetrachtung sowie der Rechenzentrumsbetrieb und das erweiterte Management in der Norm berücksichtigt.

Veröffentlicht wird die Norm von Cenelec (Comité Européen de Normalisation Électrotechnique), dem europäischen Komitee für elektrotechnische Normung.

Die neue Norm legt Anforderungen und Empfehlungen für folgende Bereiche fest:

  • EN-50600-1: Allgemeine Aspekte für die Konstruktion und Spezifikation
  • EN-50600-2-1: Gebäudekonstruktion
  • EN-50600-2-2: Stromversorgung
  • EN-50600-2-3: Regelung der Umgebungsbedingungen
  • EN-50600-2-4: Infrastruktur der Telekommunikationsverkabelung
  • EN-50600-2-5: Sicherungssysteme
  • EN-50600-3-1: Informationen für das Management und den Betrieb
  • EN-50600-4-1-3: Key Performance Indicators (im Entwurf)

 

Um zukünftig über ein normgerechtes Rechenzentrum zu verfügen, ist es erforderlich, Verfügbarkeits-, Schutzklassen sowie ein geeignetes Niveau für die Energieeffizienz festzulegen und die Planung und Ausführung entsprechend auszulegen. Zentraler Ausgangspunkt ist dabei immer eine vorausgegangene Geschäfts- und Risikoanalyse.

 

Klassifikationen:

Die Definition von vier Verfügbarkeitsklassen stellt die wichtigste der Klassifikationsysteme dar:

Verfügbarkeitsklasse 1: Es werden nur geringe Maßnahmen ergriffen, um die Verfügbarkeit zu verbessern. Technische Störungen oder Wartungsarbeiten können zum Abbruch des Betriebs führen.

Verfügbarkeitsklasse 2: Redundante Komponenten erhöhen die Verfügbarkeit. Planbare Betriebsunterbrechungen durch Wartungsarbeiten sind möglich. Bei technischen Störungen sind ungeplante Ausfälle möglich.

Verfügbarkeitsklasse 3: Mehrpfad-Ausfallsicherheit mit gleichzeitiger Lösung Instandhaltung und Betrieb.

Verfügbarkeitsklasse 4: Fehlertolerante Lösung. Beinhaltet die Anforderungen an die Verfügbarkeitsklasse 3 mit zusätzlichen Lösungen um den Betrieb auch bei Fehlern oder technischen Störungen aufrechtzuerhalten

 

 

Schutzklassen Physische Sicherheit:

Die Norm untergliedert hier vier Schutzklassen, die sich unter anderem in Zutrittsrechten, Zugangskontrollen und Befugnissen für Mitarbeiter und Dienstleister ausdrücken können. Für eine effektive Umsetzung sind hier insbesondere bauliche Maßnahmen wichtig.

 

Definition von drei Granularitätsniveaus zur „Befähigung zur Energieeffizienz“:

Granularitätsniveau I mit wenigen Messpunkten (z. B. lediglich ein Stromzähler des Energieversorgers an der Zugangsleitung)

Granularitätsniveau II mit Messungen und an einzelnen Teilsystemen

Granularitätsniveau III mit detaillierten Messungen auch auf Komponentenebene Informationen für Management und Betrieb: Abnahmetests Überwachung der Betriebsprozesse Überwachung der Management Prozesse Überwachung der Sicherheitssysteme

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